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Er.Wachen

Er erwachte unter dem Eindruck seiner Bewusst-
losigkeit. Eine Weile spiele er damit, die Möglich-
keiten seines Gedächtnisses zu erproben,
indem er versuchte zu vergessen und sich wieder
zu erinnern -
als er die Frau an seiner Seite wahrnahm.
Gebannt beobachtete er sie in ihrer Benommen-
heit und sah, wie die Luft allmählich ihre Lunge
erweckte und das Licht ihre Augen,
sah ihre Bewegungen fließen, als sie sich rührte
und selbst entdeckte.
Er wusste, was gerade mit ihr geschah:
das behutsame Erwachen
vom Nichts zum Sein.

(Gioconda Belli - Unendlichkeit in ihrer Hand)

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Der verliebte Hirte

Als ich dich nicht hatte, Liebte ich die Natur wie ein stiller Mönch Christus... Nun liebe ich die Natur Wie ein stiller Mönch die Jungfrau Maria, Andächtig und auf meine Weise, wie zuvor Und doch anders, stärker berührt und unmittelbarer.... Ich sehe die Flüse besser, wenn ich mit dir Über die Felder an ihr Ufer gehe; Wenn ich an deiner Seite sitzend die Wolken betrachte, Betrachte ich sie aufmerksamer.... Du hast mir die Natur nicht genommen.... Du hast die Natur verändert.... Hast sie mir nahe gebracht. Weil du da bist, sehe ich sie besser und doch als dieselbe, Weil du mich liebst, liebe ich sie auf die gleiche Weise, doch stärker, Weil du mich erwählt hast, dich zu haben und dich zu lieben, Ruht mein Blick länger auf ihr, Auf allem, was da ist. Ich bereue nicht, daß ich war, der ich war, Da ich es noch immer bin. Ich bereue nur, dich früher nicht geliebt zu haben. (Fernando Pessoa) - U -

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