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wüste

ich schlief ein
an deiner seite
und irgendwann in dieser nacht
als wir einander hand in hand schliefen
hörten wir den wiegenden schritt
greiser dromedare
das silberhelle plätschern der quelle
in der karawanserei
die flimmernde wüstenluft
der fata morgana
unsere nächtliche wüste umfing uns
der heiße atem der kalahari
wir sahen mit schlafdunklen augen den fernen horizont
stets hinweggerückt von uns
und als wir
in der morgenkühle unserer nacht
aus unsrem wüstentraum erwacht
verschattet erzählten mit leisen stimmen
von der wüste in uns
da saß ein schwarzglänzender vogel
mit orangefarbnem schnabel
auf dem dach des nachbarhauses
und
wir lachten
und vergaßen
den wüstentraum
im gezeter
der krähe

Kommentare

  1. "Wüstenträume" - sind wüste Träume -
    beim Erwachen aus ihnen erkennen wir das Fatamorganische in ihnen ....

    und das Karawanische ...

    Schnitzler: "Der Reigen" grüßt

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  2. Der Kommentar von "Anonym" entbehrt nicht eines gewissen, durchaus zutreffenden Wahrheitsgehaltes, der mich lächeln läßt.
    ;-))
    Schade, daß "Anonym", deren "Handschrift", klar wie Quellwasser ist, anonym bleiben will.

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  3. tja, das leben lehrt uns mancherlei.
    no risk,
    no fun.
    dennoch gibt es einen ausgleich für alles, wir buddhisten nennen das KARMA.
    davor bleibt niemand verschont,
    im guten nicht und nicht im bösen.
    dies mag den autorInnen der beiden kommentare ein wenngleich schwacher trost sein.

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Der verliebte Hirte

Als ich dich nicht hatte, Liebte ich die Natur wie ein stiller Mönch Christus... Nun liebe ich die Natur Wie ein stiller Mönch die Jungfrau Maria, Andächtig und auf meine Weise, wie zuvor Und doch anders, stärker berührt und unmittelbarer.... Ich sehe die Flüse besser, wenn ich mit dir Über die Felder an ihr Ufer gehe; Wenn ich an deiner Seite sitzend die Wolken betrachte, Betrachte ich sie aufmerksamer.... Du hast mir die Natur nicht genommen.... Du hast die Natur verändert.... Hast sie mir nahe gebracht. Weil du da bist, sehe ich sie besser und doch als dieselbe, Weil du mich liebst, liebe ich sie auf die gleiche Weise, doch stärker, Weil du mich erwählt hast, dich zu haben und dich zu lieben, Ruht mein Blick länger auf ihr, Auf allem, was da ist. Ich bereue nicht, daß ich war, der ich war, Da ich es noch immer bin. Ich bereue nur, dich früher nicht geliebt zu haben. (Fernando Pessoa) - U -

#Leoben #Hauptplatz #FUJIFILM Z1