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Wahrnehmungen

Es gibt Wahrnehmungen, die wie ein Schlaf
sind, die wie ein Nebel unseren gesamten
Geist besetzt halten, uns nicht denken, nicht
handeln, nicht auf klare Weise SEIN lassen.
Als ob wir nicht geschlafen hätten, lebt in uns
etwas Traumhaftes weiter, und eine erstarrte
Tagessonne wärmt die stockende Oberfläche
der Sinne auf. Es ist wie eine Trunkenheit des
Nichtseins, und unser Wille ist ein im Vorgarten
geleerter Eimer, den ein träger Fuß im Vorbei-
gehen ungestoßen hat.
(Fernando Pessoa - Das Buch der Unruhe)

Kommentare

  1. und die melancholie zieht sich wie ein roter faden durch das dasein

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Der verliebte Hirte

Als ich dich nicht hatte, Liebte ich die Natur wie ein stiller Mönch Christus... Nun liebe ich die Natur Wie ein stiller Mönch die Jungfrau Maria, Andächtig und auf meine Weise, wie zuvor Und doch anders, stärker berührt und unmittelbarer.... Ich sehe die Flüse besser, wenn ich mit dir Über die Felder an ihr Ufer gehe; Wenn ich an deiner Seite sitzend die Wolken betrachte, Betrachte ich sie aufmerksamer.... Du hast mir die Natur nicht genommen.... Du hast die Natur verändert.... Hast sie mir nahe gebracht. Weil du da bist, sehe ich sie besser und doch als dieselbe, Weil du mich liebst, liebe ich sie auf die gleiche Weise, doch stärker, Weil du mich erwählt hast, dich zu haben und dich zu lieben, Ruht mein Blick länger auf ihr, Auf allem, was da ist. Ich bereue nicht, daß ich war, der ich war, Da ich es noch immer bin. Ich bereue nur, dich früher nicht geliebt zu haben. (Fernando Pessoa) - U -

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